Unsere Studien-Analyse Expertin Frau Dr Carla von Korinthenzähler hat die gesammelten Ergebnisse ausgiebig analysiert und ist nun zu einem ... oder mehreren mehr oder weniger aussagekräftigen Endergebnis gekommen.
(viel Spaß beim lesen )
Werte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ultimativen Fanstudie anlässlich des 10ten Jahrestages eines folgenreichen Endergebnisses einer gewissen Musiksendung im Jahre 2008
zunächst natürlich der große Dank an die unverdrossenenTeilnehmer*innen und
an die noch unverdrosseneren Organisatorinnen besagter Studie – das gehört
sich schließlich so.
Jede Studie, selbst eine uferlose, bedarf einer Analyse, die nicht nur dem Namen
der Studie, sondern auch ihrem Anliegen gerecht wird, womit wir beginnen
wollen.
Schauen wir uns also zunächst den Namen der Studie an, der mehr oder weniger
verrät, dass es radikale Langzeitanhänger eines gewissen Superstars gibt, die
ultimativ erfasst wurden, egal ob aus der daraus hervorgehenden Sozialstatistik
genau erkennbar ist, ob es sich um Fans, Nichtfans oder Wiederfans handelt.
Die Relevanz dieser Feststellung ist nicht signifikant und kann daher entweder vernachlässigt werden oder gerne als was auch immer vertiefender Diskussionsstoff dienen.
Viel interessanter ist natürlich die Frage, inwiefern eine Verknüpfung zwischen dem Namen der Studie und ihrem Anliegen vorliegt oder wie eine solche sinnvoll herbeianalysiert werden kann.
Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass der Name der Studie fünf sehr starke Sprachelemente enthält, nämlich
‚ultimativ‘, ‚Fan‘, ‚radikal‘, ‚Langzeit‘ und ‚super‘ – was schließen wir daraus?
Eigentlich nichts, außer wir bemühen die Mathematik, verdoppeln die 5 und kommen so automatisch auf die ‚10‘ – passend zum 10ten Jahrestag!
Bei der Wahl des Namens der Studie muss also in der Tat ein gewisser Stolz auf die ‚10‘
im Unterbewusstsein der Studienerstellerinnen einen Einfluss gehabt haben, der dann auch auf die starke Wortwahl einwirkte – wenn schon, denn schon! –
was wiederum dem Anliegen der Studie entspräche, das ganz eindeutig darin besteht,dem tief begründeten Stolz, Teil der sogenannten ‚Meute‘ zu sein, mehrschichtigen Ausdruck zu geben.
Die Mehrschichtigkeit dieses Stolzes spiegelt sich analytisch gesehen daher
auch in den Fragestellungen der Studie wider, denen wir uns nun gespannt endlich mal zuwenden wollen (Anmerkung: Die lange Wartezeit auf die Analyseder Erhebungsfragen sei dem ins schier unerträglich hinausgestretchte Warten
auf den Gewinner der Endabstimmung nachempfunden).
Frage 1 – Wie habt ihr Thomas entdeckt?- wird von unerklärlichen 1,19
Befragten damit beantwortet, dass sie Thomas Godoj gar nicht kennen, und man
fragt sich, wie die Teilnahme an der Studie überhaupt möglich war. Fast 99% der
Studienteilnehmer*innen antworten mit ‚DSDS 2008‘, woraus sich schließen
lässt, dass 99% der Befragten einfach nur großes Glück hatten, Thomas entdeckt
zu haben, weil sie nicht aufgegeben haben, weiter DSDS zu gucken, auch wenn
die vorhergehenden Staffeln nicht so ‚super‘ waren.
Eng verbunden mit Frage 1 ist Frage 2
was irgendwie Sinn macht, denn die
Entdeckung von Thomas musste 2008 zwangsläufig zu einem völlig willenlosen
Telefonierrausch in einer Größenordnung zwischen sage und schreibe 1 und
über 200 Klickattacken führen. Anschließende Votings auf anderen Kanälen, die
unter anderem dazu führten, dass der Star wider Willen zur Echo-Verleihung
musste, profitierten von dem Intensivtraining an jenem denkwürdigen
Samstagabenden im Frühjahr 2008.
Die in Frage 3 abgefragten Reisekilometer zu Konzerten sind schnell
zusammengefasst als mehrmals um die Welt, auch wenn Konzerte in China,
Grönland oder Pakistan noch ausstehen.
Frage 4 bestätigt die einführende Analyse, dass es verschiedene Fankategorien
gibt, wobei sich die Radikalen Langzeitanhänger mit 41% an die Spitze gesetzt
haben und man vermuten kann, dass es sich hier um diejenigen mit mehr als 200
Klickattacken handelt. ‚Eigentlich Ex-Fan, aber...‘ giltet eigentlich nicht, weil
es ein Widerspruch in sich ist. Da die spezifisch godojsche ultimativ radikale
Superfangemeinde sich jedoch sozialstatistisch betrachtet ebenfalls sehr
widersprüchlich darstellt, geht das von mir aus in Ordnung.
Frage 5 fragt nach Fragen an Thomas und ist insgeheim gar keine Frage an die
Befragten, sondern eine Trickfrage der Umfragerinnen, die sich absichern
wollen, beim nächsten Crowd-Meet-and-Greet auf keinen Fall etwas
Unpassendes zu fragen – nach dem verrücktesten Konzertereignis zu fragen
scheint sicher zu sein, denn das würden 36% wagen. Den 6,38%, die die
Bohlen-Frage stellen würden, empfehlen wir: Tu’s nicht! (siehe auch weitere
wichtige Hinweise in Frage 11!!!!).
WaG – Frage 6 und auch die WAG-Formel lassen stark vermuten, dass es
inzwischen einen standardisierten Wartestatus gibt, also ein allgemein
akzeptiertes Warten, das Teil des Godoj-Gesamtpaketes ist und je nach Warte-
Angebot unterschiedlich gestaltet wird: Warten auf Godoj gibt es in den
Ausführungen kurz, lang und sehr lang und vollzieht sich entweder in
Warteschlangen vor Konzerthallen, an Merchständen oder vor der Bühne und
natürlich auch ganz allein daheim beim Warte-Angebot ‚Bin mal kurz weg und
plane die nächste Tour‘. Die meisten Befragten zählen die Tage oder behelfen
sich mit einer Uhr ohne Stunden. Mit einer gewissen Erleichterung ist
festzuhalten, dass glücklicherweise 0% eine Zuflucht vor der Wartequal im
Schreiben von Auto-Autogrammen suchen würden. Mit Blick auf das Ergebnis
von Frage 7 wäre das auch wenig sinnvoll, denn die meisten Befragten haben
ausreichend Autogramme vorrätig, um sich selber schon ergatterte Echt-
Autogramme mit der Briefpost noch einmal zuzuschicken und daran immer
wieder auf‘s Neue zu erfreuen.
Auch die Frage 8 ist in diesen Zusammenhang zu stellen, denn die Analyse
ergibt eine Korrelation von Autogramm- und Merch-Hamsterei. Im großen
analytischen Blick ist erkennbar, dass dieses Hamsterverhalten schon beim
Dauerklicken im Frühjahr 2008 angelegt wurde und sich ganz eindeutig im
Ergattern von Autogrammen und Merchartikeln neue Wege gebahnt hat.
Frage 9 ist sehr aufschlussreich, was die Befindlichkeit des superradikalen
Ultimativfans betrifft, der nach Außen zunächst selbstbewusst-locker auftritt,
wenn es drauf ankommt jedoch zur Salzstange erstarrt oder in sich selbst
zusammenschrumpft – eine klare Definition von ‚peinlich‘ ist aus den
gemachten Angaben nicht erkennbar und ist eigentlich auch
kontraproduktiv...‘ich bin halt so‘ trifft die allgemeine Befindlichkeit wohl am
besten.
Frage 10 zu beantworten fiel einigen schwer, zwar wurden von vielen Befragten
bewusst die Tage gezählt, aber nicht unbedingt die Anzahl der Zielobjekte
bewusst wahrgenommen – das ist insofern hochinteressant als daraus deutlich
hervorgeht, dass, obwohl es ein Dauerthema ist, am Ende das WaG komplett
ausgeblendet wird und der Impression von einem einzigen verschmolzenen 10-
jährigen Superkonzert weicht – warum nicht, scheiß‘ auf die Disco...
Frage 11: siehe Frage 5!
Das Fitsein für Schlangestehen, den 1.Reihe-Sprint und das Auf-und
Niederhüpfen ist von wesentlicher Bedeutung und wird in Frage 12 abgefragt,
wobei erstaunlicherweise der Favorit mit 47% das Hüpftraining beim Erledigen
der alltäglichen Hausarbeit ist. Erklärbar ist das eigentlich nur damit, dass keiner
die Hausarbeiten wirklich gerne macht und über das damit verknüpfte
Hüpftraining solchen sinnlosen Dingen wie Socken bügeln einen verzweifelten
Sinn zu geben versucht. Wer sich als dauerfit erlebt, gerät in Erklärungsnot,
wohingegen das Halten eines Winterschlafs eine sinnvolle Verknüpfung von
WaG-Strategien und Energieeinsparungskonzepten darstellt – immerhin 3,13%
der Befragten schleppen dieses darwinsche Überlebensgen mit sich’rum.
Weitere 3,13% riskieren es, im Rahmen eines Trampolintrainings zwar nicht
unbedingt die Schallmauer, jedoch die Garagendecke zu durchbrechen, was ein
unbekümmertes Konzerthüpfen aber nicht so recht befördern würde.
Frage 13: Sollte diese Frage nicht eher an den Protagonisten gestellt werden,
bevor sie der Meute unterbreitet wird? Oder ist es einfach nur eine
Selbstverständlichkeit, sich so als sozialstatistischer Langzeitultimat dauerhaft
der radikalen Textaneignung zu widmen, um als Fan erkannt zu werden oder
auch um hilfreich das Mikrophon zu ersetzen – Fragen über Fragen, die in der
Kürze dieser Analyse kaum zu beantworten sind, denn ein Lalalala tut’s
natürlich nicht und vom konzentrierten Textlernen auf der Autobahn bei
Höchstgeschwindigkeit ist auf der anderen Seite eher abzuraten. Zu empfehlen
wäre hier eine weitere Detailstudie in den nächsten 5-10Jahren.
Die Fragen 14 und 15 sind in mehreren Punkten verknüpfbar: Jemand, der/die
nicht perfekt ist, darf durchaus sein/ihr Deo vergessen (jedoch sie eher als er!)
und ein jugendlicher Held braucht keine Brille. Verknüpft man das dann noch analytisch mit der
Frage 16, dann sind die gestandenen 4 Frauen in den besten Jahren überall und nirgends und dürfen weder Brille noch Deo vergessen. Das ist signifikant bedeutungsvoll, denn es lässt sich hochgerechnet eine Transferoption auf die ultimative Meute der statistischen Staranhänger
erahnen..... und doch, über den Rest sollte man reden, auch wenn eine Mehrheit von 33,33% das verneint!
Zusammenfassend ist also festzustellen, dass die Studie in der Tat interessante Fakten zutage gefördert hat – Hilfreiches wie auch Uferloses. Als Fazit kann
daraus nur eine einzige Schlussfolgerung gezogen werden: Weiter so!
gez. Vera "Schwebeschuhe"
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